unverschämte Fragen・unverstellte Antworten

Lena Fröhlich
„Vor manchen Dingen ekele ich mich immer noch”

LENA FRÖHLICH, ALTENPFLEGEHELFERIN

24 JAHRE
ALTENPFLEGERIN IM SENIORENHEIM IN NEUSTADT (DOSSE)

Po abwischen, Windeln wechseln, Bettpfanne ausleeren: Jeden Tag kümmert sich Lena Fröhlich um die Heimbewohner*innen. Wenn sie sich dabei mal ekelt, versucht sie das zu verbergen.

Ich finde es eklig, meiner Mutter den Po abzuwischen – ist das ok?

„Jeder Mensch muss sich den Po abwischen. Für mich gehört es zum Beruf, das auch bei anderen zu tun. Klar, man muss sich erstmal daran gewöhnen. Vor manchen Sachen ekele ich mich immer noch, auch nach fünf Jahren Arbeit in der Pflege. Wenn irgendwo viel Schnodder aus der Nase läuft oder jemand extremen Ohrenschmalz hat, frage ich auch mal meine Kolleginnen, ob sie übernehmen können. Die Bewohner sollen auf keinen Fall mitbekommen, dass ich mich unwohl fühle. Das wäre unprofessionell. Oft schämen sie sich selbst schon genug.”

Protokoll: Hannah Weber, Sophie Goldau, Hari Sas


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