Die Pflege der eigenen Eltern stellt die meisten Menschen vor extreme Herausforderungen. Der Medizinethiker Dieter Birnbacher erklärt, unter welchen Umständen man ihren den Tod wünschen darf.
Darf ich mir den Tod pflegebedürftiger Angehöriger wünschen?
„Es hängt sehr stark davon ab, wie die pflegebedürftigen Eltern ihr Leben selbst empfinden. Da gibt es eine breite Skala: Werden sie gerne gepflegt? Halten sie ihr Leben für lebenswert? Oder wünschen sie sich lieber heute als morgen eine tödliche Krankheit? Ich kenne das von meinen eigenen Eltern. Diese Unzufriedenheit mit dem eigenen, sehr vergreisten Zustand. Ich halte es für legitim sich zu wünschen, dass dieser Zustand bei den Eltern endet. Anders ist es, wenn die pflegebedürftigen Eltern sehr gern leben und sich aus vollem Herzen auch an kleinen Dingen erfreuen. Dann ist es egoistisch ihnen das nicht zu gönnen, weil ihre Pflege viele Kosten verursacht oder zu viel Zeit in Anspruch nimmt.”
Protokoll: Viviane Menges
Hier gibt’s Hilfe
Pflege in Not: Kostenlose Beratungsgespräche für Angehörige, Pflegebedürftige und Beschäftigte
https://www.pflege-in-not.de/
Kontakt: 030-69 59 89 89
Montag, Mittwoch und Freitag von 10-12 Uhr
Dienstag 14-16 Uhr
Donnerstag, 16-18 Uhr
Anrufbeantworter rund um die Uhr
per Mail: pflege-in-not@dwbsm.de
Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums: anonyme und vertrauliche Unterstützung oder konkrete Hilfestellung
https://www.bafza.de/rat-und-hilfe/pflegetelefon
Kontakt: 030-201 79 131
Montag bis Donnerstag von 9-16 Uhr
per Mail: info@wege-zur-pflege.de
Pflegestützpunkte: Gibt es in allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Kostenlose Beratungen vor Ort, zuhause oder online in Form einer Videoberatung
https://pflegestuetzpunkte-brandenburg.de/
Verein Pflegender Angehöriger: Vernetzung und politisches Engagement
https://pflegende-angehoerige-ev.de/faq.html
Kontakt: 09621-78 42 06
per Mail: info@pflegende-angehoerige-ev.de
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